KRIBIBI Jahrestagung 2013

 

„Copyright / Copyleft / Copywrong - geistiges Eigentum in einer digitalen Welt“: Mit diesem Thema setzte sich der Arbeitskreis kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare bei der Jahrestagung am 08. und 09.November 2013 auseinander.

Die Digitalisierung der Welt hat das Urheberrecht als eine Variante der Regelungen des sogenannten „geistigen Eigentums“ von einem Nischenthema der Jurisprudenz in die öffentliche Diskussion gerückt. Für Bibliotheken bedeutet dieser Wandel nicht nur eine Veränderung bei der Zurverfügungstellung von Informationen, sondern auch der Bedingungen, wie sie an Informationen herankommen und diese bewahren können.

In der Tagung wurden diese Veränderungen aus verschiedenen Blickwinkeln hinsichtlich der Qualität des zukünftigen Angebots von Bibliotheken für die Öffentlichkeit beleuchtet und die Frage diskutiert, ob die gegenwärtigen urheberrechtlichen Regelungen den neuen Bedingungen gerecht werden.

Dr. Eckhard Höffner, Wirtschaftsjurist und Autor der beiden Bände „Geschichte und Wesen des Urheberrechts“ referierte unter dem Titel „Urheberrecht – Anspruch und Wirklichkeit“ über Beginn und historische Entwicklung des Urheberrechts international und national. Er hält es für besonders wichtig, AutorInnen wieder mehr Rechte zu geben.

Am Samstagvormittag widmete sich Nikolaus Hamann den ethischen Aspekten „geistigen Eigentums“ und zeigte auch Überspitzungen in der Auslegung des Copyright in den USA. Anhand der „Charta der Bürgerrechte für eine nachhaltige Wissensgesellschaft“ und den daraus formulierten ethischen Werten zeigte er auf, dass die derzeitige marktwirtschaftliche Verwertung des Urheberrechts diesen diametral gegenüber steht.

Frau Prof.Dr. Gabriele Beger, Juristin und Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg informierte in ihrem Referat „Bibliotheken zwischen Copyright und Copyleft“ über den rechtlichen Hintergrund der verwendeten Begrifflichkeiten sowie über Bezahlmodelle für UrheberInnen.

Sie fordert:

Mag. Gerald Leitner forderte für die BenutzerInnen von Bibliotheken „The right to e-read“ und informierte ausführlich über die derzeit herrschenden Unsicherheiten aufgrund des radikalen Umbruchs in der Medien- und Buchbranche. Seine Forderungen, um dies zu erreichen, waren denen von Frau Beger sehr ähnlich.

Ulrike Retschitzegger, KRIBIBI