Wer wir sind

Den Verein kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare gab es vom November 2017 bis Dezember 2021 und ist nach Auflösung nun ab 2022 wieder ein loser Arbeitskreis ohne Mitgliedschaften. Der Verein wurde am 03.11.2017 von an Bibliotheksarbeit und Bibliothekspolitik interessierten Menschen bzw. Institutionen ins Leben gerufen. Unsere Mitglieder sind Bibliotheken oder bibliothekarische Serviceeinrichtungen, vor allem aber Personen mit fortschrittlichem politischem Anspruch. Sie kommen aus öffentlichen Büchereien, wissenschaftlichen Bibliotheken und Schulbibliotheken. Wir halten Kontakt mit KollegInnen aus ganz Österreich und der Bundesrepublik Deutschland, vor allem der Gruppe „Kritische Bibliothek“ (www.kribiblio.de). Darüber hinaus sind wir lose verknüpft mit Organisationen der „Progressive Librarians Around the World“.

In unserer nach neoliberalen Prinzipien ausgerichteten Gesellschaft werden immer mehr öffentliche Einrichtungen und Güter privatisiert oder Marktprinzipien untergeordnet. KRIBIBI setzt sich im Gegensatz dazu für Gleichheit und Barrierefreiheit im Zugang zu Information, Wissen, Bildung und Kultur ein. Wir sind der festen Überzeugung, dass im Sinne einer gerechteren Gesellschaft öffentlich nutzbare und gesellschaftlich notwendige Einrichtungen, die allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen sollen, von der Öffentlichen Hand ausgebaut, nach demokratischen Prinzipien weiterentwickelt und mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden müssen.

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Ziele

Als Gruppe, die das gesamte Bibliothekswesen im Blickfeld hat:

  • Zusammenführung der derzeit getrennten Schwestern Öffentliche Büchereien, Wissenschaftliche Bibliotheken und Schulbibliotheken zu einem gemeinsamen österreichischen Bibliothekswesen
  • Ein alle Bibliothekstypen – einschließlich der Schulbüchereien – umfassendes Bibliotheksgesetz nach internationalen Best-Practice-Beispielen
  • Eine Verpflichtung der österreichischen Kommunen durch dieses Gesetz, öffentliche Büchereien einzurichten, mit angestellten BibliothekarInnen zu führen und zu erhalten
  • Ein zentrales Institut für das gesamte Bibliothekswesen für Forschung, Entwicklung und Beratung der Bibliotheken als Instrument der strategischen Planung und organisatorischen Entwicklung
  • Integration des Bibliothekswesens als größte außerschulische Bildungseinrichtung in alle bildungspolitischen Entscheidungen
  • Ein Bibliotheksentwicklungskonzept, in dem der gesellschaftliche Auftrag an das österreichische Bibliothekswesen formuliert wird
  • Eine Überprüfung der Ausgliederungspolitik der diversen österreichischen Bundesregierungen und deren Folgen für die Qualität der betroffenen wissenschaftlichen Bibliotheken und für die Arbeitsverhältnisse der BibliothekarInnen

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Nachruf Helmut Bögl

Am 24. Februar 2024 ist Helmut Bögl im 81. Lebensjahr gestorben. Als Eisenbahner war er über seinen Beruf hinaus vielseitig engagiert. Neben seiner Tätigkeit als Gemeinderat in Attnang-Puchheim galt seine besondere Leidenschaft der dortigen Bücherei der Gewerkschaft der Eisenbahner, die ab 1979 in kooperativer Trägerschaft mit der Stadtgemeinde geführt wurde und wo Heli Bögl bis zu seinem Tod als ehrenamtlicher Bibliothekar arbeitete. Mehrere Jahrzehnte lang war er auch dem Arbeitskreis und späteren Verein KRIBIBI verbunden und nahm an fast allen Seminaren und Tagungen teil. Wir werden Helmut Bögl in dankbarer Erinnerung behalten. (Text: Heimo Gruber)

Parte Helmut Bögl

Geschichte

KRIBIBI war von November 2017 bis Dezember 2021 ein gemeinnütziger Verein. Vorher existierte die Gruppe mehr als dreißig Jahre lang als loser Arbeitskreis ohne feste Mitgliedschaften.

Die Entstehung des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Renner-Institut (KRIBIBI) ist vor allem Heinz Kommenda zu verdanken. Kommenda ist gelernter Buchhändler und war im sozialdemokratischen Bildungsbereich tätig: bei der „Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik“, lange Jahre als Bundesbildungssekretär der SPÖ und zuletzt im Dr. Karl Renner Institut. Aus seiner Buchleidenschaft, verbunden mit seinem politischen Engagement, hat er eine Idee entwickelt, für die ihm die „Arbeitsgemeinschaft der Verleger, Buchhändler und Bibliothekare“ in der „Friedrich-Ebert-Stiftung“ Vorbild war. Deren Wurzeln reichen bis in die Weimarer Republik zurück. Kommenda wollte für Österreich etwas Ähnliches initiieren: eine fortschrittliche Plattform von in verschiedenen Buchberufen Tätigen.

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Walther Steinacher

Am 4. März 2020 ist Walther Steinacher im 77. Lebensjahr nach schwerer Krankheit gestorben.

Walther war im besten Wortsinn ein "Urgestein" des KRIBIBI-Arbeitskreises. Von den Anfängen 1983 bis 2011 war er ein unverzichtbarer Teilnehmer bei allen Tagungen. Aber auch danach hat er noch Anteil genommen und immer wieder gefragt, "wie die KRIBIBI-Arbeit läuft." (Das letzte Mal im Sommer letzten Jahres.)

Sein Weg ins Büchereiwesen war schon durch sein Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck vorgezeichnet, das er mit der Dissertation "Arbeiterbildung in Tirol" abgeschlossen hat. Sein lebenslanges Engagement gegen Ungleichheit fand vor allem im Bildungsbereich ein Arbeitsfeld. In der Tiroler Büchereistelle der Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung setze er viele Initiativen und war als Regionalbetreuer für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel tätig. Daneben hielt er Lehrveranstaltungen am Pädagogischen Institut der Universität Innsbruck ab.

Sein kritischer Geist brachte ihn oft in Gegensatz zu den konservativen Vorgesetzten und es war für Walther Steinacher sehr schmerzhaft, als er 1991 deshalb gemaßregelt und in die Tiroler Landesjugendbücherei versetzt wurde, wo er bis zur Pensionierung arbeitete. Hingegen waren im KRIBIBI-Arbeitskreis seine Gesinnung und sein Engagement gefragt und willkommen. Er hat unsere Runde nicht nur damit bereichert, sondern auch mit seinem Humor und seinen "polternden" Bemerkungen immer wieder sehr belebt.
Mit Walther verlieren wir einen liebenswerten Menschen, der in unserer Erinnerung lebendig bleiben wird.

Heimo Gruber

Steinacher Walther Parte

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